6% Steigung: Geeignet für Rollstuhlfahrer ohne Hilfe
10% Steigung: Geeignet für Rollatorfahrer ohne Hilfe
15% Steigung: Geeignet für Rollstuhlfahrer mit schwacher Hilfsperson
20% Steigung: Geeignet für Rollstuhlfahrer mit starker Hilfsperson
Welche Steigung bzw. Länge sollte eine Rollstuhlrampe haben?
1. Welche Steigung darf eine Rollstuhlrampe haben?
Bei der Berechnung der Rampenlänge für die öffentliche barrierefreie Gestaltung von Gebäuden ist die Norm DIN 18040-1 heranzuziehen. Diese sieht vor, dass die Steigung in öffentlichen Bereichen bei maximal 6 % liegen darf. Weitere Hintergrundinformationen zu der Norm finden Sie in diesem Artikel. Im privaten Bereich empfehlen wir, die Steigung in Abhängigkeit vom Nutzer bzw. der Hilfsperson zu wählen.
Situation | max. Steigung |
Nutzung im öffentlichen Bereich | 6 % |
Selbstfahrer Rollstuhl bzw. Nutzung Rollator | 10 % |
Rollstuhlfahrer mit schwacher Hilfsperson | 15 % |
Rollstuhlfahrer mit starker Hilfsperson bzw. E-Rollstuhl | 20 % |
Die genaue Längenbestimmung der Rollstuhlrampe ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören:
► E-Rollstuhl/E-Scooter: Bei elektrisch angetriebenen Rollstühlen oder Scootern empfehlen wir, den Empfehlungen des Herstellers zu folgen und die Bedienungsanleitung zu berücksichtigen. Dabei ist es zudem wichtig, die Bodenfreiheit zu bestimmen, um die Gefahr des Aufsetzens zu mindern.
► Hilfsperson: Wenn nicht gewährleistet ist, dass tatsächlich immer eine Hilfsperson beim Befahren der Rampe anwesend ist, empfehlen wir eine Steigung von maximal 10 % vorzusehen, sodass das Befahren im Notfall auch ohne Hilfsperson erfolgen kann.
► Individuelle Situation des Rollstuhlfahrers: Wenn bei dem Nutzer des Rollstuhls eine Lähmung oder eine andere Beeinträchtigung vorliegt, sollte dieser Umstand berücksichtigt werden. Zu steil gewählte Steigungen können im schlimmsten Fall dazu führen, dass der Nutzer aus dem Rollstuhl herausfällt.
Hinweis: In unserem Onlineshop werden die möglichen Höhendifferenzen bei jeder Rollstuhlrampe individuell angegeben. Die Winkel von Anfahrt und Auflager werden dabei stets für diese Spanne angefertigt. Gerne passen wir die Rollstuhlrampe aber auch auf andere Steigungen an, wenn Ihr individueller Einsatzfall dies erfordert.
2. Wie lang muss eine Rollstuhlrampe sein?
Die Länge ist abhängig von der benötigten Steigung und dem zur Verfügung stehenden Platz. Je größer die Steigung ist, desto mehr Kraft benötigt der Rollstuhlfahrer bzw. die Hilfsperson.
Die Rampenlänge erhalten Sie mit folgender Formel:
Länge (cm) = Höhendifferenz (cm) / Steigung
Längenberechnung in der Praxis
Beispiel 1
Selbstfahrer mit normaler Kraft benötigt eine Rollstuhlrampe für eine Höhendifferenz von 40 cm.
- Selbstfahrer "normal" = 6% Steigung
- Lösung: 40 cm / 0,06 = 660 cm
Beispiel 2
Rollstuhlfahrer mit schwacher Hilfsperson benötigt eine Rampe für einen Höhenunterschied von 30 cm.
- Rollstuhlfahrer mit schwacher Hilfsperson = 15% Steigung
- Lösung: 30 cm / 0,15 = 200 cm
Beispiel 3
Nutzer eines Elektro-Rollstuhl braucht eine Rampe um eine Höhe von 100 cm zu überbrücken.
- Elektro-Rollstuhl = 20 % Steigung
- Lösung: 100 cm / 0,2 = 500 cm
Längenrechner
Berechnen Sie ganz einfach die benötige Länge Ihrer Rampe oder Schiene, anhand der vorliegenden Höhe und Steigung:
4. Rampenlänge ist nicht gleich Steigungslänge
Bei der Auswahl einer Rampe mit einer zuvor berechneten Länge ist zu berücksichtigen, dass die Rollstuhlrampe aus Sicherheitsgründen mit einem geraden Auflager ausgestattet ist. Dieses Auflager ist nicht geneigt und trägt daher auch nicht zur Überwindung der Höhendifferenz bei. Die Rampenlänge entspricht also nicht exakt der Steigungslänge der Rampe. Für die Praxis heißt das: Wenn Sie einen Wert für die Rampenlänge ermittelt haben und nun eine passende Rampe suchen, sollten Sie sich an der reinen Steigungslänge orientieren.
Die Rollstuhlrampe vom Typ AOL-R 500/80 weist beispielsweise eine Brutto-Rampenlänge von 5 m auf. Durch das Auflager sind hier aber nur 4,85 m als Steigungslänge zu betrachten. Diese Rampe kommt also für Einsatzfälle infrage, bei denen die erforderliche Länge zu höchstens 4,85 m bestimmt wurde.
3. Lange Rollstuhlrampen mit Wende-, Eck- oder Ruhepodest
Grundsätzlich empfehlen wir bei allen Rollstuhlrampen mit einer Länge von mehr als 6 m die Verwendung eines Ruhepodests mit einer Länge von 1,5 m. Das Ruhepodest gibt dem Nutzer die Möglichkeit, den Rollstuhl auf einer ebenen Fläche sicher abzustellen. Wir empfehlen Ihnen daher, den Platzbedarf des Ruhepodests bei großen Rampenanlagen bereits in der Auslegung zu berücksichtigen. Bei anspruchsvollen Platzverhältnissen haben Sie stets die Möglichkeit, die Rollstuhlrampe über Eck zu installieren oder ein Wendepodest zu integrieren.
Mehr Informationen zu individuell angepassten Rollstuhlrampe finden Sie hier.
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